Elisabeth: 19. November
Die Hl. Elisabeth wurde 1207 auf der Burg Saros Patak (südl. von Kaschau, Nordungarn) geboren. Sie ist die Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn (der 1224 die Sachsen nach Siebenburgen holte) und seiner 1. Gemahlin Gertrud von Andechs. Aus politischen Gründen wurde sie schon 1211 mit dem erst 11 jährigen Ludwig (dem späteren Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen) verlobt und an den prachtliebenden Hof von Thüringen gebracht. Hier wurde sie von der frommen Landgräfin Sophie von Bayern erzogen. 1221 wurde sie mit Ludwig IV. von Thüringen vermählt. In kurzer, aber glücklicher Ehe auf der Wartburg schenkte sie ihrem Gatten 3 Kinder: 1222 Hermann (den späteren Landgrafen von Thüringen), 1224 Sophie (die spätere Herzogin von Brabant und Stammutter der Landgrafen von Hessen), 1227 Gertrud, die spätere Abtissin von Altenberg. Während des Hungerjahres 1226 übte sie von der Wartburg aus eine heroische Liebestätigkeit aus, von ihrem Gemahl hierin eifrig unterstützt. Ihr Beichtvater und Seelenführer war Konrad von Marburg OPraem, der Berater ihres Gatten und ein Inquisitor von erbarmungsloser aszetischer Härte gegen sich und andere, der viele wegen Ketzerei dem Scheiterhaufen überantwortete (er wurde 1233 von Adeligen erschlagen). Er hielt es für angebracht, kleine menschliche Regungen der ihm anvertrauten Elisabeth mit Prügeln zu ahnden, betrieb aber später ihre Heiligsprechung. Als ihr Gatte auf dem Kreuzzug Friedrichs II. 1227 starb, wurde sie 1227/28 von den thüringischen Großen ihrer Witwengüter beraubt und litt in Eisenach mit ihren Kindern bittere Not, bis ihre Tante Mechthild, Abtissin von Kitzingen, und ihr Oheim, Bisch. Ekbert von Bamberg, sich ihrer annahmen und ihr eine größere Geldsumme und Güter bei Marburg a. d. Lahn verschafften. Hier in Marburg erbaute sie 1228/29 das dortige Franziskus Hospital. Sie selbst legte das Gelübde der Armut und Weltentsagung ab und wurde Franziskanerterziarin. In völliger Entsagung und in selbstlosester Liebestätigkeit setzte sie ihre ganze Lebenskraft für die Armen und Kranken ein. Sie starb erst 24jährig, in der Nacht zum 17.11.1231. Am 19.11. wurde sie in der Kapelle des Franziskus Hospitals beigesetzt. Sie wurde am 27.5.1235 heiliggesprochen. Um diese Zeit begann man mit dem Bau der Elisabethkirche, wohin später ihre Gebeine in einem kostbaren Schrein übertragen wurden. Landgraf Philipp von Hessen (der Großmutige) nahm die Gebeine 1539 heraus, um ihrer Verehrung ein Ende zu setzen. Er mußte sie zwar 1548 wieder herausgeben, aber seither sind sie verschollen. Ihr Haupt, das man schon früher dem Sarg entnommen hatte, ist heute in der Elisabethinen Kirche in Wien.
Darstellung: in fürstlicher (oder auch schlichter) Kleidung mit Krone, Almosen austeilend, Armen die Füße waschend. Korb mit Broten und Weinkrug oder eine Schüssel mit Fischen in der einen Hand, in der anderen einen Löffel. Rosen in einem Korb oder in der Schürze (nach der Rosenlegende: Als sie dabei überrascht wurde, wie sie gegen den Willen ihres Gatten Speisen zu den Armen trug, verwandelten sich diese in Rosen). Hockender Bettler neben ihr. Modell der gotischen Marburger Elisabethkirche in der Hand.
Patronin: der Ordensgenossenschaften von der hl. Elisabeth, der Elisabeth Vereine, der Caritas und der Wohltätigkeitsvereine, der Bäcker, Bettler, Witwen und Waisen, der unschuldig Verfolgten
Namenstag: 19. November
(Beitrag von Pastor Conrad Niemann)