Tian
beidgeschlechtlicher VornameBedeutung / Herkunft
chinesischer Vorname
bekannt durch Tian Liang (Goldmedaillengewinner im Synchron-Wasserspringen vom 10 Meter Turm bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen)
Tian (chinesisch: Himmel), in der chinesischen Religion und der chinesischen Philosophie das abstrakte und höchste Prinzip des Himmels, das über Götter und Menschen herrscht und die Welt ordnet. Gewöhnlich wurde es mit dem Herrscher der Götter, Shang Di, gleichgesetzt. Die frühesten nachweisbaren Hinweise auf Tian stammen vom Beginn der Zhou-Dynastie etwa 1000 v. Chr. Zunächst wurde Tian als höchste Gottheit verehrt, später wandelte es sich dann zu einem bloß abstrakten Prinzip. Als die allerhöchste Macht garantierte Tian das Wohl des Landes und die rechtmäßige Herrschaft. Deshalb hießen die chinesischen Herrscher auch Himmelssöhne (tianzi). Der Wille des Himmels wurde schließlich mit dem Schicksal oder der Geschichte gleichgesetzt: Unruhen und soziale Probleme wurden als Vorzeichen gedeutet, dass die Dynastie ihre Tugend verloren habe und den Himmelsauftrag bald verlieren würde. (Nutzerbeitrag)
(Nutzerbeitrag)
Tian kommt als männlicher, aber gelegentlich auch als weiblicher Name vor und ist insofern neutral. Tian muss darum nach den deutschen namenrechtlichen Bestimmungen durch einen eindeutigen Zweitnamen ergänzt werden.
Als Jungenname findet man Tian bei Janet Schwegel "The Baby Name Countdown", New York 2001, S. 440 und der offiziellen Liste des dänischen Ministeriums für Familienangelegenheiten. Der Name kann auf das Chinesische zurückgeführt werden im Sinne von "Himmel" (vgl. "Modernes Wörterbuch Deutsch-Chinesisch, Chinesisch-Deutsch", Peking 2002, S. 1679). So kann sich erklären, warum Tian auch als weiblich vorkommt, wie es aus dem Vornamenbuch von Janet Schwegel, "The Babynames Countdown", New York 2001, S. 285, hervorgeht. Es könnte aber auch der Mädchenname Tiana zugrunde liegen (vgl. Diane Stafford, "40.001 Best Baby Names", London 2003, S. 4581).
(Nutzerbeitrag)